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Angesichts der Streckenlänge und der
Höhendifferenz ist klar: Diese Etappe ist kurz und knackig. Es gibt
mehrere Möglichkeiten, die Zwischenstation Puente la Reina zu
erreichen:
Ein
Weg verläuft u.a. über die Orte Cizur Menor, Zariquiegui, den Alto
del Perdón und weiter über Uterga und Obanos. Er entspricht der
Original-Wegführung. Auf der Passhöhe des Alto del Perdón (750 m
über NN) steht ein beeindruckendes im Jahr 1996 errichtetes
Monument ("monumento al peregrino"), bestehend aus 14
Skulpturen, die einen Pilgerzug darstellen. Ganz in der Nähe davon
befindet sich die Quelle "Fuente de la Reniega".
Hierzu gibt es eine Legende: Ein durstiger Pilger kommt den Berg
hinauf. Im Pilgergewand erscheint ihm der Teufel. Er bietet ihm
Wasser an, allerdings unter der Bedingung, dass er seinem Glauben
abschwört. Der Pilger lehnt ab. Lieber will er sterben. Jetzt
erscheint der Heilige Jakobus. Er führt ihn zur Quelle.
Die "Fundis" unter den
Radpilgern, zu denen natürlich auch die Busecker gehören, befahren
übrigens nicht den Radweg, sondern den Wanderweg. |
Puente la Reina
Puente la Reina (spanisch) bzw. Gares Baskisch), ein Ort mit
knapp 3000 Einwohnern, 344 m über NN gelegen, der seinen Namen der
gleichnamigen über den Fluss Arga führenden Brücke verdankt, hat
nicht wegen besonders spekatkulärer Sehenswürdigkeiten, sondern
allein wegen seiner Lage eine große Bekanntheit erlangt. Hier
treffen zwei Zweige des Jakobswegs zusammen, der Navarrische
Weg (Ausgangspunkt St. Jean Pied de Port) und der Aragonische Weg
(Ausgangspunkt Somport-Pass). Dass sie gerade hier zusammentreffen,
hat damit zu tun, dass die Brücke schon so lange hier steht, nämlich
bereits
seit fast 1000 Jahren. Sie war von der navarrischen Königin Dona
Mayor, Frau des Königs Sancho Mayor, oder von ihrer Schwiegertochter
gestiftet worden (la reina = die Königin). Brücken waren seinerzeit
äußerst selten. Deshalb waren sie und die Orte, in denen sie gelegen
waren, meist sehr bedeutend. Die Wegführung wurde maßgeblich nach den Brückenstandorten bestimmt. Deshalb treffen auch
die beiden Zweige des Jakobswegs gerade hier zusammen, um nach ihrer Vereingung über die Puente la Reina ihren Fortgang zu nehmen.
Weitere
Sehenswürdigkeiten sind die Kirche Santiago und die Iglesia del
Crucifijio (= "Kruzifix-Kirche), deren Ursprung jeweils in das 12.
Jahrhundert zurückreicht. Von der romanischen Kirche Santiago ist
nach zahlreichen Um- und Anbauten nicht mehr viel übriggeblieben.
Zur ursprünglichen Kruzifix-Kirche gehörte ein Kloster, das als
Herberge für die Jakobspilger diente. An ihrer Stelle wurde im 15.
Jahrhundert die heutige Kirche errichtet. Von der alten Kirche wurde
nur das Portal beibehalten. Das Kruzifix, dem die Kirche ihren
Namen verdankt, wurde in einer deutschen Werkstatt hergestellt. Es
stammt aus dem 14. Jahrhundert. |
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Man kann auch weiter südlich - der NA-6000 folgend -
auf einer kaum befahrenen Straße über die Dörfer Esparza de Galar,
Arlegui, Subiza und Olaz-Subiza bis Campanas, weiter über Eneriz,
zur sehenswerten Kirche Santa María de Eunate und über Obanos
nach Puente la Reina gelangen. Diese Variante verläuft ein Stück
über den Aragonischen Jakobsweg, der hier mit dem Navarrischen
Jakobsweg zusammentrifft.
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Kirche Santa
Maréa in Eunate
"Ermita de Nuestra
Señora de Eunate" - so ist ihr spanischer Name. Die Kirche hat
hauptsächlich wegen ihrer Lage, aber auch deshalb, weil man über sie
nur sehr wenig weiß, große Berühmtheit erlangt. Sie steht auf freiem
Feld völlig allein da. Ihre unregelmäßig achteckige Form gibt Rätsel
auf. Handelt es sich um eine vom Templerorden errichtete Nachbildung
der Grabeskirche in Jerusalem? Oder ist es eine Friedhofskirche? Man
hat dort nämlich Gräber gefunden. Um die Kirche herum steht eine
Arkadenmauer, die die gleiche unregelmäßige achteckige Form wie die
Kirche hat. Man vermutet, dass der Arkadenhof früher mit dem
Kirchengebäude durch ein Dach verbunden war. Als Bauzeit wird von
den Experten die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts angegeben.
Man muss sie
besuchen. |
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Auf
den letzten 20 Kilometern geht es noch ein paar Mal – über Cirauqui
(sehr sehenswert!),
Lorca und Villatuerta - auf und ab, bis man das Tagesziel Estella
erreicht. Nach dieser „Kurzetappe“ besteht sicherlich noch
ausreichend Gelegenheit zu einer ausführlichen Runde durch die
Stadt.
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Estella - "Toledo des
Nordens"
Der zweite
Etappenzielort Estella (spanisch) bzw. Lizarra (baskisch) ist eine
kleine Stadt (rund 14 000 Einwohner) mit großer Geschichte, die 421
m über NN gelegen und rundherum von Bergen umgeben ist.
Der Ort Lizarra
wurde 914 durch Sancho I. Garcés, den König von Navarra, von den
Mauren zurückerobert. Es gab ihn als bereits vor mehr als 1100
Jahren. Gegen Ende des 11. Jahrhunderts ließ König Sancho Ramírez
hier eine Frankensiedlung errichten, durch die die ständig
wachsenden Pilgerströme, die aus ganz Europa kamen, um Santiago de
Compostela zu besuchen, versorgt und betreut werden sollten. Interessant ist,
dass Lizarra bzw. Estella bis dahin überhaupt nicht direkt am
Verlauf des Pilgerwegs gelegen war. Was macht ein allmächtiger König
in einem solchen Fall? Ganz einfach: Er ordnet an, dass die
Pilgerroute ab sofort geändert wird. Seither verläuft der Jakobsweg
durch Estella. Dass dadurch dem bisherigen Beherbungsort, dem
Kloster Zarapúz, nicht nur die Gäste ausgespannt wurden, sondern
auch dessen Ruin besiegelt wurde, juckte den König nicht.
Estella wuchs recht schnell zu einer bedeutenden wohlhabenden Stadt
heran, in der sich wegen der Lage am Jakobsweg zahlreiche Handwerker
und Händler ansiedelten - hauptsächlich Franken und Juden. Diesem
Wohlstand ist es zu verdanken, dass hier zahlreiche Kirchenbauten
errichtet wurden, die der Stadt den Ruf als „Hauptstadt der Romanik
in Navarra“ verliehen haben.
Man nennt Estella
wegen seiner zahlreichen Kirchen auch „Toledo des Nordens“. Das
Stadtbild wird eindeutig beherrscht von der direkt an der
Pilgerstraße gelegenen Kirche San Pedro de la Rúa, der ältesten
Kirche der Stadt, die im 12. Jahrhundert gebaut wurde. Weitere
sämtlich sehenswerte Sakralbauten sind San Miguel, Del Santo
Sepulcro, San Juan Bautista, Santa María Jus del Castillo, Basilika
El Santuario de la Virgen del Puy, Nuestra Señora de Rocamador,
Kloster Santo Domingo, Kloster Santa Clara, Kloster San Benito,
Kloster Recoletas und San Pedro de Lizarra. Der einzige erhaltene
Profanbau ist der Palacio des Duques de Granada de Ega.
Man muss ja nicht
überall hineingehen. An der Aufzählung wird deutlich, dass Estella
eine wahre architektonische Schatztruhe ist, so dass zumindest ein
ausgiebiger Gang durch die Gassen der Altstadt und vielleicht auch
ein Blick in das Innere von zwei, drei oder auch mehr Kirchen
eigentlich zum Pflichtprogramm gehören – trotz Schmerzen in den
geplagten Radlerbeinen. |
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Die Camino-Fahrer
bedanken sich bei den nachstehenden Firmen für die freundliche
Unterstützung.
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