Der vierte Tag

20. September

Die Jakobsradler berichten:

"Fahrstrecke: 76 km , 1262 Höhenmeter, Fahrzeit 5:27 Std.

Start um 9.00 Uhr in Logroño. Wetter gut, angenehme Temperatur (unter 20° C)

Mittags Temperatur zwischen 24° und 45° C in der Sonne.

Der Weg führt uns durch wunderschöne Wein-, Getreide- und Sonnenblumenplantagen  über  Navarette, Ventosa, Nájera, Azofra, Cirinuela nach Santo Domingo de la Calzada. Wir besichtigen die Kirche mit den Hühnern in Santo Domingo. Der Hahn hat für uns gekräht, jedoch war es nur ein elektrischer Plastikhahn an der Tür zum Souveniershop der Kirche. Wir glauben, das wird uns Glück bringen. Weiter geht es über trockene Schotterwege über Granon nach Belorado. Den ganzen Tag keine Wolke am Himmel. 

Angekommen in Belorado, gehen wir in eine Pilgerherberge und holen uns den Stempel für unseren Pilgerausweis. Die Frau, die uns dem Stempel gibt, spricht deutsch, sie ist in der Schweiz geboren. Sie erzählt uns, dass heute zwei Pilger da waren, ein Spanier und ein Italiener, die 39 und 41 km gelaufen sind."

Eindruck des Tages von Rolli:

"Die persönlichen Eindrücke kann man nicht wirklich in Worte und Bilder fassen."

Spruch des Tages von Willi:

"Sag mir, wo die Pilger sind!" (nach 14 Uhr waren sie alle weg)

Guidin Franzi legt jeden Morgen einen Motivationsspruch auf den Frühstücksteller.

Spruch des heutigen Tages:

"Ein Mensch darf nie aufhören zu träumen. Der Traum ist für die Seele, was Nahrung für den Körper bedeutet. Wir müssen häufig in unserem Leben erfahren, wie unsere Träume zerstört und unsere Wünsche nicht erfüllt werden, dennoch dürfen wir nie aufhören zu träumen, sonst stirbt unsere Seele, und die Aufgabe kann nicht in sie eindringen."

Franzis Motivationsprüche der ersten drei Tage:

Samstag, 17.09.2011

"Wer aufbricht, muss Vertrauen haben, dass der gewählte Weg ein guter, sinnvoller Weg ist. Angst ist lähmend. Es ist normal vor dem Aufbruch Zweifel und Unsicherheiten zu haben. Schaffe ich den Weg? Erreiche ich das Ziel? Lohnt sich der Aufwand etc.? Das Ziel ist nicht nur verlockend, denn wir wissen nie, was auf uns zukommen wird. Das Gute am Camino: Es ist ein bewährter Weg, den schon Unzählige gegangen sind. Das verleiht diesem Weg seine Besonderheit und stärkt das Vertrauen. Der Weg kann zwar einsam sein, aber man ist selten alleine. Millionen von Pilgern haben im Verlauf der Jahrhunderte ihre eindrücklichen Spuren hinterlassen. Trotzdem braucht es immer Mut zum Aufbruch. Wohl deshalb rufen sich die Pilger auch heute noch "Ultreia !" zu, was so viel heißt wie "Mach dich auf den Weg, wage es, es wird gehen, es lohnt sich!""

Sonntag, 18.09.2011

"Wenn man auf ein Ziel zugeht, ist es äußerst wichtig auf den Weg zu achen. Denn der Weg lehrt uns am besten, ans Ziel zu gelangen, und er bereichert uns, während wir ihn zurücklegen."

Montag, 19.09.2011

"Wenn man nicht weiß wohin man will, braucht man sich auch nicht wundern, wenn man dort ankommt."

"Buen Camino! - Susi"